Ein Koiteich im Garten ist etwas ganz Besonderes und unterscheidet sich in fast allen Gesichtspunkten von einem Goldfischteich. Die Anforderungen an eine Koihaltung sind hinsichtlich Wasservolumen, Teichtiefe und Filterung um einiges höher als die an einen “normalen” Gartenteich.
Koi haben, bei artgerechter Haltung, eine sehr hohe Lebenserwartung und können vor allem auf eine enorme Größe heranwachsen. Aus einem Jungfisch kann innerhalb weniger Jahre ein Koi mit einer Länge von über 40 cm werden. Allerdings hat die Größe des Teichs nichts mit der Größenentwicklung des Koi zu tun, oftmals wird fälschlicherweise behauptet, dass Koi nur dann groß werden, wenn sie in einem großen Teich gehalten werden. Dies ist kompletter Humbug, in einem großen Teich kann es lediglich passieren, dass die Tiere schneller wachsen, da die Wassertemperatur dort höher ist. Ein ausgewachsener Koi kann eine Größe von bis zu 1,50 m erreichen, unter den idealen Voraussetzungen versteht sich. Wichtig für die Tiere ist die Pflege. Nahrhaftes Futter ist nur eine Bedingung, die Koi an eine artgerechte Haltung stellen, zudem sind die Tiere sehr gesellig und sollten nie allein, sondern immer mindestens in einem Trupp von fünf Koi der selben Größenklasse gehalten werden. Ihr Verhalten unter Wasser, kann ebenso einem falschen Teich zugeschrieben werden. Koi sind Karpfen, sie durchwühlen und durchkauen alles, was ihnen in den Weg kommt und nur ein wenig Nahrung mit sich tragen könnte, ohne Rücksicht auf Teichpflanzen. Ganz im Gegenteil, denn Pflanzenteile müssen erkundet, gezupft und teils sogar gefressen werden. Achten Sie bei einem Koiteich daher auch auf die Vegetation, wenn Sie in ihrem Gartenteich keinen Ort der Koi-Verwüstung vorfinden wollen. Koi sind Allesfresser und fressen zur Not auch die letzte Fadenalge, wenn nichts anderes da ist. Wie alle Fische fressen die Koi bei hohen Wassertemperaturen erheblich mehr als bei niedrigen Wassertemperaturen. So sollte in der Koihaltung bei Temperaturen von unter 12°C höchsten zwei bis drei Tage gefüttert werden. Bei Wassertemperaturen von mehr als 20°C kann 2 bis 3 mal mehr pro Tag gefüttert werden. Der wichtigste Betrachtungspunkt eines Koiteichs bleibt allerdings die Beschaffenheit und Größe des Teichs an sich. Nach Gehörtem kann man wohl darauf schließen, dass sich diese Tiere nicht mit einem Miniteich zufrieden geben. Da die Tiere sehr groß werden, brauchen sich verständlicherweise auch genügend Platz, was mindesten 1-2 m³ pro Koi bedeutet, also bei 10 Tieren in etwa 15 Kubikmeter Wasser. 15.000 Liter Wasser stellen die Untergrenze eines Koi-Teichinhalts dar. Für sechs bis sieben Koi mit einer Größe von etwa 60 cm ist allerdings ein Wasservolumen von 25.000 bis 30.000 Liter weitaus angemessener.
Allerdings kann die Teichgröße nie ohne das eingesetzte Filtersystem unter Betracht gezogen werden, da eine effektive, hochtechnisierte Filterleistung bei höherer Fischdichte für eine entsprechend gute Wasserqualität sorgt. Eine fachgerechte Filteranlage sorgt für die Reinheit des Wassers, gibt damit falschen Bakterien und Keimen keine zu großen Überlebenschancen, was den hochgezüchteten Koi zu Gute kommt – Diese sind nämlich besonders anfällig für Krankheiten bei schlechter Wasserqualität.
In vielen Gärten ist der Platz eher begrenzt, was für das Anlegen eines Koiteichs nicht die beste Voraussetzung ist, denn zu groß kann ein Koiteich fast nie sein.
Um Platz zu sparen, haben viele Koiteiche steile, senkrechte Wände und eine quadratische Form, was generell auch kein Problem ist, dennoch unter unter zwei Aspekte näher betrachtet werden sollte:
Koiteiche müssen tief sein!
Da Koi ursprünglich aus subtropischen Regionen stammen, wird ihnen der Winter im Wasser unter unseren Witterungsbedingungen nicht sehr leicht fallen. Bestenfalls sollten daher große Bereiche des Koiteichs mindestens 2 m Teichtiefe haben, um den Fischen im Winter genügend Möglichkeiten zum Überwintern zu bieten, auch wenn der Teich an der Wasseroberfläche zu zu frieren droht. Die Hauptsache ist, dass der Koiteich nicht komplett gefriert und den Tieren auch im Winter unter einer möglichen Eisschicht genügend Bewegungsfreiheit bietet. In Koiteichen, die flacher als 1,80 m sind, ist die sicherer Überwinterung der Tiere nur schwer zu gewährleistet! Anderenfalls können die Tiere aber auch bei zu erwartenden Minusgraden in einem Quarantänebecken im Keller oder einem anderen frostfreien Raum gehalten werden. Der naturgetreue Winteraufenthalt im Teich ist auch bei einer Eisschicht von etwa 40 cm immer noch dem Quarantänebecken vorzuziehen, sofern der Teich mindestens 2 m Tiefe misst.
Vor allem den Weibchen muss in der Koihaltung zum Ablaichen im Mai/Juni, eine sich schnell erwärmende, flachere Wasserzone geboten werden. Koi, die immer wieder Laich ansetzen, aber nicht ablaichen können und den Laich zurück bilden müssen, erkranken nach einigen Jahren.
Nützlich und hilfreich ist, egal ob bei hohen oder niedrigen Temperaturen, flachen oder tiefen Wasserzonen, eine zusätzliche Belüftung. Dieses unterstützt die Bewegung des Wassers und kann damit eine aktive Durchlüftung und die Qualität der Unterwasserwelt erheblich fördern. Für die Entwicklung der Fische, Bakterien und Kleinstlebewesen im Koiteich ist dieses von hoher Bedeutung.