Aufgabe einer Teichfilteranlage :
Eine Teichfilteranlage dient zur biologischen Aufbereitung des Teichwassers. Koi-Teiche können nicht ohne Teichfilteranlage betrieben werden. Aussagen, dass sich ein Teich ab einer bestimmten Größe selbst reinigt, sind nicht zutreffend. Nur große Naturteiche oder Seen halten das biologische Gleichgewicht selbst aufrecht, wenn der Besatz nicht zugroß ist. Bei Garten- und Koiteichen kann das aus mehreren Gründen nicht geschehen :
1. Die Teichfolie.
Es kann kein wirkungsvoller Abbau durch Mikroorganismen stattfinden, da das Wasser vom Boden abgeschnitten ist.
2. Die Anzahl der Fische bezogen auf das Teichvolumen.
In Koi-Teichen haben die Fische im Gegensatz zu natürlichen Gewässern sehr viel weniger Wasser zu Verfügung. Hoher Fischbesatz auf engem Raum bedeutet schlechte Wasserverhältnisse, die nur durch eine ausreichend groß dimensionierte Filteranlage in einen “grünen” Bereich gebracht werden können.
Funktion einer Teichfilteranlage :
Eine Filteranlage soll das Wasser für Koi artgerecht aufbereiten. Koi stellen sehr hohe Ansprüche an das Wasser in dem sie leben. Es gibt viele verschiedene Arten von Filtersystemen. Als erstes sollte der grobe Schmutz aus dem Wasser entfernt werden. Dies kann z.B. durch einen Vortex oder eine Absetzkammer geschehen. Danach befinden sich noch Schwebstoffe im Wasser. Hierzu eignen sich Filterbürsten als optimales Filtermedium. Sie sind leicht zu reinigen und sehr effizient. Anschließend folgt die biologische Aufbereitung durch Bakterien. Hierzu muss für die Bakterien eine “Besiedlungsoberfläche” geschaffen werden. Bewährt haben sich z.B. Japan Matten, Filterschaumstoff, oder andere Trägermaterialien. Wichtig ist, dass in den letzten Teil der Filteranlage so wenig wie möglich Schmutz gelangt, der die Bakterien in Ihrer Funktion einschränkt.
Die Größe einer Teichfilteranlage:
Eine Filteranlage muss für den Teich ausreichend groß dimensioniert sein. “Baumarktfilter” oder ähnliche “Filterboxen” sind völlig ungeeignet. Diese “Filter” sind im Verhältnis zum Teich viel zu klein. Meistens müssen Sie täglich gereinigt werden, was für eine Filteranlage in der Größe fatale Folgen hat, ganz zu schweigen von der Arbeit. Alle Filterbakterien sind nach dem Reinigungsvorgang meistens abgestorben! Auch mit Filterstarterbakterien dauert es oft Tage teilweise sogar Wochen bis der biologische Teil seine Filterwirkung wieder voll erreicht hat. Der Fehler kleiner Anlagen liegt oft schon darin, dass die Filtermaterialen zur Bakterienansiedlung und Schmutzfang meist ein und dieselben sind. Die Bakterien die Sauerstoff für den Abbau von Schmutz benötigen ersticken förmlich im “Dreck”. Außerdem ist das Wasser viel zu kurz in der Filteranlage, um richtig biologisch aufbereitet zu werden.
Verweilzeit des Wassers in der Teichfilteranlage :
Das Wasser muss eine gewisse Zeit in der Filteranlage bleiben, um den Bakterienkulturen eine ausreichend große Zeit zur Wasseraufbereitung zu geben. Man spricht von der Verweilzeit.
Die optimale Verweilzeit liegt zwischen 8 und 12 Minuten! Dieser Faktor kann durch eine einfache Formel kontrolliert werden :
Verweilzeit[min] = Volumen der Filteranlage[m³] / Durchflussgeschwindigkeit[m³/h]*60
Beispiel :
Durchflussgeschwindigkeit : 9m³/h
Volumen der Filteranlage : 0,1m³ – dies entspricht der Größe der zu kleinen Anlagen
Verweilzeit : 0.01 h * 60 (Umrechnung auf Minuten), also 0.6 Minuten = SCHLECHT
Richtig :
Durchflussgeschwindigkeit : 9m³/h
Volumen der Filteranlage : 1,5m³
Verweilzeit : 0.16 h * 60 = 10 Minuten = GUT
Größe der Teichfilteranlage :
Die Größe der Filteranlage muss immer auf das Volumen des Teiches und der Umwälzleistung bezogen werden.
Hierbei gilt:
Das Wasser aus dem Teich sollte alle ein bis zwei Stunden durch den Filter gepumpt werden! Danach richten sich dann die Größe der Pumpe und die Größe des Filters. Auch Rohrleitungsdimensionen müssen beachtet werden, durch zu kleine Rohrleitungen oder Schläuche geht nicht genügend Wasser und somit ist eine ausreichende Umwälzung nicht mehr gewährleistet!
Filtervarianten :
1. Schwerkraft Teichfilteranlage
Hierbei ist die Höhe des Wasserspiegels des Teiches und der Filteranlage auf gleichem Niveau. Der Filter ist also in der Erde versenkt, z.B. in einer gemauerten Kammer. Dieses System ist am wirkungsvollsten. Die Pumpe fördert nur das bereits gefilterte Wasser in den Teich zurück. Dadurch sinkt der Wasserspiegel in der Filteranlage ab. Durch die Schwerkraft drückt nun das Wasser aus dem Teich durch die installierten Bodenabläufe über Rohrleitungen in die Filteranlage. Der (grobe) Dreck ist bei dieser Variante viel leichter zu entfernen, da er nicht durch die Pumpe zerkleinert wird. Die Planung solch einer Anlage sollten Sie mit einem Fachmann besprechen. Fehler beim Bau durch Unkenntnis sind hinterher nur sehr kostenintensiv (wenn überhaupt) zu korrigieren!
2. gepumpte Teichfilteranlage
Hierbei befindet sich die Pumpe an der tiefsten Stelle des Teiches. Sie fördert den Schmutz in die Filteranlage, die außerhalb des Teiches über dem Wasserspiegel aufgestellt ist.
Dies soll ein kleiner Überblick von dem Kapitel Filteranlagen sein.
Grundsätzlich ist die Filteranlage das Teuerste am Koi-Teich. Machen Sie aber nicht den Fehler und kaufen eine billige Anlage, die dann doch nicht ihre Erwartungen und vor allem die der Koi erfüllt. Wir bieten Ihnen gerne in einem Gespräch die gemeinsame Planung Ihres Koi-Teiches an.
Des weiteren optimieren wir bestehende Filteranlagen, um das beste Wasser für Ihre Koi zu schaffen.